Houffalize
19.05.2008
4X Race UCI C1
Houffalize,
in normaler Zeit wahrscheinlich ein kleiner beschaulicher Ort
in Belgien. Eine scheinbar richtige Idylle mit Bach, kleinen Häusern,
cooler Kirche und chilligem Ortskern. Out of Order sieht es jedoch
dort aus wenn der MTB Circus einfällt. Bunte Zelte der Sponsoren
und Teams und Caravanen von Wohnwagen und Wohnmobilen soweit das
Auge reicht bzw. es der Untergrund hergab. Im konkreten Fall war
das Hauptevent der Weltcuplauf 1 im Crosscountry und im Beipack
das Fourcross C1 Rennen laut UCI auf dem nagelneu in den Hang
gegrabenen 4X Track. Und der hatte es in sich! Die Leute um und
mit Phil Saxena konnten sich ungeniert und nachhaltig mit schwersten
Gerät am Gefälle austoben. Das dabei mal nebenbei eben
ne Fliegerbombe ausgegraben wird, sei am Rande bemerkt. Mörderpiste
! Cool, Schnell, Ungewöhnlich und zu verschiedenen Lines
einladend. Obwohl der wochenlange Regen in Belgien, einige Trampolinähliche
Stellen im Untergrund hervorbrachte, war der Track mit seinem
Oberbelag bis auf einige Anliegerbereiche im guten Zustand. Auffallend
ebenso das Drumherum. Sehr viele Aufbauten für Kameras und
unendliches Kabelmaterial für die Beleuchtung des Nachtrennens.
Wer als Zuschauer keine Lust hatte den Berg zu erklimmen, sah
sich das Geschehen entspannt auf der Großleinwand im Zielbereich
an. Trotz Bequemlichkeit und somit zum Wohle des MTB Race Feelings,
nahmen ohne Ende begeisterte Zuschauer den steilen und moddrigen
Weg in Richtung der Zuschauerabsperrungen an der Strecke. Krass.
Und die Leute gingen echt mit. Der Host tat mit schnellem Französisch
das Übrige und nahm die Leute auf eine verbale Loala mit.
Knapp 100 Hommes und 6 Dames hatten vor, dieses Rennen für
sich zu gestalten. Also konnten nach der Zeitquali die nach Nummer
64 Platzierten auch schon wieder unter die Dusche. In der Quali
gab es jedoch auch ein paar Schrecksekunden. Spätestens bei
Guido Tschugg, der mit irrer Zeit den Track herabkam, aber im
vorletzten Anlieger die Kontrolle über das Vorderrad verlor.
In rekordverdächtiger Zeit war er auf dem Rad und konnte
trotz der entsprechenden schlechten Qualizeit in die Finale einziehen.
Uns deutscher 4X Meister Fischi hatte seinen Sturzauftritt bereits
im Training und bewies, dass es als Pro kein Problem ist mal eben
in verbleibenden 20 Minuten schnell ne neue Gabe incl. Einbau
zu managen. Sascha Meyenborg zog ohne Probleme ein. Ebenfalls
ohne Hindernis kamen Sascha Vetsch, Oliver Fuhrmann, Domenik Gladen,
Mr. Kowalski, Stefan Scherz, Nico Seidel, Florian Gottschlich
und Ole in die finalen Läufe. Ole kam mit der Strecke gut
zurecht und fuhr sich locker als 26. der Quali ein, verbunden
mit dem Ziel in den Finalen nach vorn zu fahren. Aber Aber Aber
.......
4X auf Weltcupniveau bedeutet auch meist, dass mit Sense gefahren
wird. Sprich neben den wirklich spektakulären Manövern
auf der Piste, wurde auch wieder das große Ab- und Ummähen
für einige ausgerufen. Wer da sein Hinterrad vor dem Vorderrad
des Verfolgers nicht in Sicherheit brigen konnte, lag schon zu
hoher Sicherheit im belgischem Track-Dreck. Mr. Kowalski hackelte
incl. Ausklicken schon in den ersten Metern nach dem Start und
vergab sich somit alles. Der Spruch des Hosts für solche
Fälle - Goodby. Gerade noch auf Platz 2 knapp hinter Vaclav
Weber ridend, jagte Ole im mittleren Streckenabschnitt vorbei.
Age somit in Richtung Sohn bergab und traf auf nen deprimierten
-uns Ollek- mit reichlich Dreck auf der Racepant und demolierten
Sündhaftteuer-Diadoras. Sprich Ole wurde in die Piste genagelt
und sein Rivale war zufrieden. Somit Platz 37. Stinksauer warn
wa! Davon konnten so einige ein Liedchen singen. The Flying Hand
Will Longden ( siehe EM 2006 ) zeigte auch wieder sehr deutlich
was er von Spezialmanövern aka der Krieger hält. Nach
dem Ausflug in den Sand gabs die flache Hand für gegnerischen
Body und weiter unten einen nicht wirklich gut gemeinten aber
dennoch sehr eindrucksvollen CrossCheck. Mal ohne Feindeinwirkung
aber dennoch über die bereits Liegenden crashend, verlor
Oliver Fuhrmann die Chance aufs Weiterkommen. Wie viele andere
auch, wars nach der ersten Runde auch für Dominik Gladen
vorbei. Weiter nach vorn, kamen da schon Stefan Scherz und Nico
Seidel. Aber auch nur ein paar Runden, dann rollte Nico ( Platz
19 ) sich den Arm haltend an mir vorbei und dem Feld etwas resignierend
hinterher. Stefan konnte sich in den folgenden Läufen bis
zum Platz 12 durchkämpfen und dies ist eine sehr gute Leistung
für den Fahrer aus Schleiz, da er eine nicht unbedingt gute
Zeit in der Qualifikation fuhr. Florian Gottschlich erreichte
den 18.Platz.
Guido ( Platz 23 ), Sascha und Johannes kämpften sich mit
Ihrer Erfahrung und mit teilweise viel Anstrengungen in die nächsten
Runden. Der Wille war wie immer sichtbar, wahrscheinlich auch
das Wissen um die Dünne der Kuverts der hinteren Plätze.
Leider schafften es nur Sascha und Johannes unter die ersten 10
zu kommen. So belegte Sascha den 5. und Johannes den 6. Platz
in der Endwertung.
Age sollte schnell Nichteigenes Geld anlegen! Vor den Finals Joost
Wichman (NL) prophezeit das er siegt. Und ? Er hat gewonnen. Konstant
gut und mit Laune, als auch im MX Style in Richtung Finalem Sieg
unterwegs gewesen. MX Style deshalb, als das sein rechter Griff
in der Quali teilweise gebrochen war und keinefeste Verbindung
zum Carbonlenker hatte. Sprich Gasgriff. Gleichermaßen eine
Bank im internationalem Fourcross, Kamil Tartakovic (CZ) und Jurg
Meyeer (NL). Sie belegten die Plätze 2 und 3.
Bei den Damen, hielt sich das Brachiale etwas zurück, aber
trotzdem wurde auch bei Ihnen um jeden Meter gekämpft und
auch da gab es einige schöne Manöver zu sehen. Auch
wenn der Text ein wenig kurz kommt. Man sollte nicht vergessen
bei Rennen mit Weltcupniveau,ab und zu bei der Zeitquali auf die
gefahrenen Zeiten zu schauen. Und dann mal den Vergleich zum Mittelfeld
der Herren ziehen. Da geht einiges.
Anita Molcik ( AUT) gewann das 4X Race vor Angie Hohenwarter (
AUT). Auf Platz 3 Lucia Oetjen (CH), gefolgt von Steffie Marth
( GER) auf Platz 4.
Sascha Vetsch ( Platz 28 ) wurde im vorletzten mehrliniegen Anlieger
in einen Sturz verwickelt, welches sein Ausscheiden bedeutete.
Er hatte sich verletzt und musste von Sanitätern auf einer
Trage in Richtung Rettungswagen gebracht werden. Leider ist im
Moment nicht bekannt, wie es Ihm geht. Wir wünschen Ihm gute
Besserung und Kämpfermentalität für die Genesung.
Bei der nahtlos anschließenden Siegerehrung zeigten uns
die Sieger noch einmal nen strahlendes Gesicht und demonstrierten
das auch gestandene Profis nicht vor problematischen Sektverschlüßen
der Siegerflaschen gefeit sind. Die Menge nahms mit Lachen und
wurde halt verzögert mit Sektdusche überzogen.
Alles
in Allem eine wirklich gelungene Vorstellung des belgischen Fourcross
in Houffalize.
Unser Pro für die Ausrichtungsbemühungen im Weltcup
4X 2009 !
age
/ NA twen-T